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- 6 1/2 Tage auf Radtour in der brandenburgischen Altmarkt und mecklenburgischen Seenplatte





6 1/2 Tage auf Radtour in der brandenburgischen Altmarkt und mecklenburgischen Seenplatte


Noch auf keiner Radtour war ich mit so gemischten Gefühlen unterwegs. Die Idee zu dieser Rundtour entstand während eines Paddelwochenendes an der Havel. Dort sind Susi und ich mal einen Tag durch die Gegend geradelt und das war sehr schön. Aber jetzt, nach 6 1/2 Tagen, bin ich doch anderer Meinung, zumindest was eine Rundtour betrifft. 

Start- und Endpunkt der Tour war Tangermünde, eine wirklich schöne Hansestadt. Am Freitag bin ich Mittags aus der Firma abgehauen und nach Tangermünde gefahren, um noch am Nachmittag mit der Radtour starten zu können. Soweit war auch alles recht gut, die Sonne schien und die Strecke war zumindest einigermaßen abwechslungsreich. Am Campingplatz in Steckelsdorf wurde ich sehr freundlich in Empfang genommen und es gab Bonbons aus dem Elsaß. Zu Abend dann einen von zu Hause mitgenommenen Rotwein, Käse und Salat. Der Boden war so trocken, dass sich kein Hering einschlagen ließ, aber beim selbststehenden Stalon von Hilleberg ist das auch kein Problem.

Am nächsten Tag ging es dann Richtung Neuruppin. Das Wetter war nach wie vor gut und ich hatte schön Rückenwind. Aber zum Nachmittag verändertes sich das ganze. Es wurde dunkler und der Wind kälter. Die Mittagsrast in einem sehr schönen Gasthaus an einem Bahnradweg habe ich schon teilweise im Regen verbracht. Da die Vorhersage weiterhin auf Regen stand, habe ich mir in Neuruppin in einer Pension (Zur Mühle) ein Zimmer genommen und bin kurz vor dem Dauerregen auch dort angekommen. Und wieder ein mal zusätzlich Glück gehabt, es war ein sehr schönes großes Zimmer, in dem ich das Zelt trocknen könnte und das Frühstück war ebenfalls sehr gut. Das Fahrrad war in einer Garage trocken und sicher verstaut. 

Aber am Sonntag fing das ‚Desaster’ für mich dann an. Es gab quasi einen Wintereinbruch, es war grau, die Tagestemperatur bei max. 15°C. Dazu blies ein sehr starker und auch sehr kalter Westwind. Bis Mittags hatte ich noch Rückenwind, dann aber für die nächsten 3 1/2 Tage den Gegenwind. Dazu kam dann noch die triste Landschaft. Die Häuser in den Dörfern in dem typischen Ostgrau, die überwiegend ältere Bevölkerung sehr mürrisch. Bei einen netten Hallo oder guten Morgen gab es keine Antwort. Und immer dieser kalte Gegenwind. Das mürbt dann schon relativ stark.
Gott sei Dank, am Abend hat es immer etwas aufgeklart, so dass ich mein Abendessen in der Sonne zu mir nehmen konnte und es auch die Gelegenheit zum Trocknen des Zeltes gab.
Bei Außentemperaturen von 8°C und erhöhter Luftfeuchtigkeit war das Außenzelt fast immer von innen und außen nass. Insofern habe ich es vorgezogen, das Innenzelt getrennt vom Außenzelt abzubauen, um an Abend dann nur das Außenzelt zu trocknen.

Am Sonntag habe ich auf dem Campingplatz in Fpürstenberg/Havel übernachtet, der Abend fühlte sich lausig kalt an, lag aber auch an dem recht kaltem Sonntag.

Montag war ich dann auf dem Zeltplatz bei Kratzeburg. Die Strecke dahin war dann schon angenehmer. Es ging viel durch den Wald und auch durch den Müritz-Nationalpark. 

Dienstagabend war ich dann auf dem Zeltplatz von Röbel/Müritz. Auch diese Strecke war sehr schön, da sie überwiegend direkt am Müritzsee lang ging. Aber wie auch auch am Vortag, alle dem Wind ausgesetzten Wege waren wirklich mühselig. Es war immer noch ein sehr kalter Gegenwind. 

Mittwochabend war ich auf einem Campingplatz in der Nähe von Heiligengrabe. Der erste Tag in dieser Woche, an dem die Sonne das erste Mal gegen 10:30 Uhr erschien und es auch schon recht warm war. Ich habe also komplett auf kurz / kurz gewechselt und mich mit Sonnencreme beschmiert. Leider war es gegen Mittag dann schon wieder vorbei und ich musste wieder zur Jacke greifen. Ach, ja, es der kalte Gegenwind war immer noch vorhanden. Am Spätnachmittag war es dann aber wirklich sehr schön. Der Campingplatz mitten im Nichts, direkt an einem See. Waschmöglichkeiten gab es nicht, ergo habe ich ein Bad in dem für mich schon recht kalten See genommen. War aber wirklich nur eine Stipvesite. Und es gab frisch gezapftes Bier. Für mich war es aber der schönste Platz, da die Landschaft wunderschön und es wirklich sehr einsam war.

Ja und dann, ich habe am Donnerstag mal wieder meine komplette Planung über den Haufen geworfen. Morgens war das Wetter top, aber sehr kalt. In der Nacht waren wohl ca. 8°C  und durch die Seelage war das Außenzelt sowohl von außen als auch von innen klitschnass. Ergo wieder separates abbauen, aber gegen 10 Uhr beim Frühstück in Kyritz war es schon richtig warm und bis dahin hatte ich auch noch keinen Wind. Also dachte ich mir ursprünglich über einen kleinen Umweg nach Havelberg zu fahren und da zu übernachten. Also los und gegen 11 Uhr hatte ich dann schon wieder Gegenwind, dieser hatte auf Süd-West gedreht, und es wurde am Horizont auch immer dunkler. Ich habe die Wetter-APP zu Rate gezogen und gesehen, dass für Freitag Regen und Gewitter vorhergesagt ist. Weiterhin zeigte das Regenradar eine große Regenfront an.

Da habe ich dann spontan umgeplant und bin über Havelberg wieder nach Tangermünde gefahren. Heute waren es damit etwas über 100 km und natürlich mit Gegenwind. Zum Teil bin ich dem Elberadweg gefolgt, wobei ich nicht verstehe, wer sich das Routing ausgedacht hat. Elbaufwärts auf der linken Seite folgt der Radweg fast ausschließlich der Bundesstraße. Was für ein Unfug. Ich bin dann auf eigene Faust auf dem Elbdamm geradelt, was wirklich recht nett war.

In Tangermünde habe ich ich mir eine Sache nette Pension genommen. Ich wollte einfach nicht schon am Donnerstag wieder nach Hause fahren. 


Fazit:

Ich werde sicher nicht noch einmal in dieser Gegend eine Rad-Rundtour machen. Das mag jetzt vielleicht auch den Wetterrandbedingungen geschuldet sein, aber viele Wege waren einfach nur Trist. Dazu das Grau in Grau der ehemaligen Ostbebauung. Wirklich schön war es nur im Müritz-Nationalpark und auf dem Radweg am Müritzsee. Es gab wirklich recht wenige schöne Momente und Strecken, der Rest dann auch noch sehr stark mit der Eichen-Prozessionsspinnerraupe besetzt. Das ist jetzt halt der Nachteil der eigentlich sehr schönen Alleen, die aber überwiegend Eichenbestand haben. ‚Offroad‘ lässt sich mit dem Reiserad so gut wie gar nicht befahren, der Boden ist extrem sandig. Selbst mit meiner Mountainbike-Bereifung mit 2,25“ und recht wenig Luftdruck versinke ich gleich tief im Sand, so dass das Vorwärtskommen sehr erschwert wird.
Den Nationalpark muss man sich noch mal mit dem Bimobil und den Rädern in Form von Tagesausflügen zu Gemüte führen, der Müritzsee-Rundweg wäre schon noch mal für eine Mehrtages-Radtour geeignet. 

In Summe waren es jetzt knapp 470 km in 6 1/2 Tagen bei wenig Höhenmetern, dafür aber an 4 1/2 Tagen Gegenwind, und das bei einer Rundtour. Ich habe unterwegs wenige nette Menschen gesprochen, der überwiegende Teil war sehr verschlossen, ebenso die Reiseradler, die ich unterwegs getroffen habe. So etwas habe ich auf meinen letzten Touren südlich von Wolfsburg nicht erlebt.

 Aber, um zum Abschluss noch mal etwas Positives zu sagen, richtig schön waren die zahlreichen Hansestädte auf der Tour. Alle waren liebevoll restauriert und wirklich sehr schön. Mein Highlight war Travemünde, wo wir sicher noch ein mal hinkommen werden. 


Und es gibt noch eine Änderung beim Reisefotografieren.
Die Handy-Kamera hat die Kompakt-Kamera überwiegend abgelöst. 
Derzeitig habe ich ein IPhone 8s mit einer Dualkamera und benutze statt der Apple-Kamera-App die App von ProCamera. Damit lässt sich anlog der Kompakt-Kamera auch alles einstellen. Nur der Sensor hat eine deutlich schlechtere Auflösung. Aber für die spontane Fotografie und die Darstellung der Bilder im Web reicht das. Das Handy ist am Rahmen mittels eines Halters SP Gadgets bombenfest befestigt und sofort griffbereit. 
Die große Kamera habe ich nur noch abends genutzt, wenn ich die Muße dafür hatte.





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